DLV Deutschschweizer Logopädinnen- und Logopädenverband
April 2022
Wunder und kurzfristige Lösungen gibt es leider nicht
Niemand ist glücklich über die Situation des Fachkräftemangels und dem Berufsverband DLV bereitet die prekäre Lage in vielen Regionen sowie die Not der Betroffenen grosse Sorge. Nach vielen Bemühungen des Berufsverbands auf politischer Ebene wird der Handlungsbedarf langsam auch von den Kantonen erkannt.
Denn schon lange ist klar, dass es mehr Ausbildungsplätze braucht! Interessierte fürs Logopädie-Studium gibt es viele - mehr als Studienplätze - und die Ausbildungsstätten füllen seit Jahren ihre Klassen bis zum Maximum.
Der DLV setzt sich seit Jahren auf politischer Ebene für mehr Studienplätze ein. Ein kleiner Erfolg ist der nun jährlich stattfindende Ausbildungsgang an der FHNW in Muttenz (vorher alle zwei Jahre). Auch die zusätzliche Möglichkeit in Luzern den HfH-Logopädie- Studiengang zu absolvieren trägt zukünftig ein wenig zur Entspannung bei. Dies genügt aber nicht. Weitere Schritte der Kantone müssen folgen.
Schnelle Lösungen gibt es nicht und Ideen einer Logopädie-Schnellbleiche oder den Einsatz anderer Professionen sind nicht zielführend: Logopädische Therapie ist anspruchsvoll und erfordert ein abgeschlossenes Bachelorstudium in Logopädie. Nur so kann die Qualität gewährleistet werden und sind Therapien effektiv und effizient.
Im Arbeitspapier Fachkräftemangel in der Bildung finden sich Informationen und kurz- bis mittelfristige Lösungsansätze für Anstellungsbehörden und Therapeutinnen.
Der DLV ist mit einer Arbeitsgruppe daran, auch im medizinisch-therapeutischen Bereich nach Lösungsansätzen zu suchen.
Der Fachkräftemangel wird auch in den nächsten Jahren ein Schwerpunkt in der Berufsverbandsarbeit bleiben.
DLV-Vorstand, April 2022